Wahlkampfmanöver
09.06.2021 Wahlkampf auf Kosten der Süchtigen ?
Mit breiter Zustimmung wurde in der letzten Ratssitzung das Rahmenkonzept für einen Drogenkonsumraum begrüßt und parteiübergreifend (mit Stimmenthaltung der CDU) unterstützt.
Ein Meilenstein, wenn man bedenkt, wie lange die UWG und Krefeld das Thema bereits begleitet. Ein Drogenkonsumraum ist die Möglichkeit für die Suchtkranken würdevoll und ungestört zu konsumieren und dabei aber auch Hilfsmöglichkeiten angeboten zu bekommen und zu nutzen.
Für eine bessere Koordinierung der Hilfsangebote und als Schnittstelle zwischen dem Betreiber, der Stadt und anderen Hilfsstellen hat die Ratsgruppe UWG / WUZ im Sozialausschuss am 08.06.2021 die Schaffung der Stelle eines Drogenbeauftragten gefordert. Eine sinnvolle Stelle, wie es sie in verschiedenen Städten bereits gibt. Da der Antrag ohne Diskussion mit der Mehrheit aller Parteien (die Ratsgruppe UWG / WUZ ist in dem Ausschuss nicht stimmberechtigt) abgelehnt wurde, stellt sich die Frage, ob die Zustimmung zum Konzept des Drogenkonsumraumes nur wahltaktischer Art war. Sobald Standort und Umfang feststehen, ist fraglich, ob diese bislang bestehende Mehrheit überhaupt noch existiert oder wieder anfängt zu taktieren und die Entscheidung auf die lange Bank zu schieben.
Entsetzt von der Entscheidung waren Frau Annette Krings (Sozialpolitische Sprecherin der Ratsgruppe UWG / WUZ) und Andreas Drabben, der der Sitzung beiwohnte. „Die Parteien stimmen einem Konzept zu, wenn es jedoch an etwas Konkretes geht, dann stimmt man dagegen. Das sieht für uns doch sehr nach Wahlkampfgeplänkel für die Bundestagswahl aus,“ so Annette Krings. „Debattieren und für eine Richtung votieren können die etablierten Parteien, aber wenn es darum geht Verantwortung zu übernehmen und Dinge anzugehen, schrecken sie davor zurück,“ so Ratsherr Andreas Drabben.