Traumwelt des OB
16.11.2021 Die Traumwelt des Oberbürgermeisters Meyer
Pünktlich zum Karnevalserwachen hat Hausmeister Römmelströpp, alias Oberbürgermeister Frank Meyer, wieder seinen Weg in die Traumwelt gefunden. Zusammen mit dem Leiter des Zentralen Gebäudemanagements (ZGM) Rachid Jaghou, Baudezernenten Markus Beyer und dem Stadtkämmerer Ulrich Cyprian hat Meyer eine Liste mit Hochbauprojekten vorgestellt, mit einem Investitionsvolumen von knapp 900 Mio. EUR.
Auf den ersten Blick sieht die Auflistung nach dem großen Wurf aus; es wird endlich etwas angegangen in Krefeld, die Stadt auf Vordermann gebracht.
Für die Ratsgruppe UWG / WUZ macht die Liste, so wie sie jetzt vorgestellt wurde, keinen seriösen und ernsthaften Eindruck. Planungen für Schulbauten, die nur unter „Diverse“ aufgelistet sind und bis zum Jahr 2025 gar keinen Haushaltsansatz haben, lassen eine solide Finanzplanung vermissen. Vielleicht als Auflistung, was an Hochbaumaßnahmen unternommen in Krefeld dringen angegangen werden muss, kann die Liste verwendet werden. Aber solche Vorhaben müssen auch (finanziell) geplant werden und umsetzbar sein. Auch weist die Liste inhaltliche Fehler auf. So wird die Sanierung des Badezentrums Bockum aufgeführt – politisch ist noch gar nicht entschieden, ob saniert und neu gebaut wird, gleiches gilt für die Eishallen.
Ratsherr Ralf Krings stört sich vor allem an den geplanten Erweiterungen der Schulen. „Zu große Schulen führen zu einer Anonymisierung der Kinder an den Schulen, was Folgen für das Gefüge der Schule hat. Die Gewalt auf dem Schulhof nimmt zu, da sich die Kinder nicht mehr aus dem Weg gehen können und es nur noch eine Art verwalten von Kindern darstellt. Wichtiger wäre es hier kleinere Schulstandorte zu bauen.
Ratsherr Andreas Drabben weiß zwar, dass Rachid Jaghou und sein Team beim ZGM gute Arbeit leisten und vieles aus den letzten Jahren oder Jahrzehnten aufzuarbeiten haben, jedoch bezweifelt er die Umsetzbarkeit der Maßnahmen. „Wir haben jetzt schon einen immensen Personalmangel bei der Stadt, beim ZGM sieht es mit Fachleuten nicht anders aus. Da ist es mehr als ein Wunschtraum von Oberbürgermeister Meyer, wenn er glaubt, dass eine Umsetzung derzeit realistisch ist.“
Daneben sieht die Ratsgruppe UWG / WUZ auch Risiken bei der Finanzierung. „Wenn die Stadt nicht gerade spontane Gewerbesteuereinnahmen wie Mainz durch Biontech bekommen hat, dürfte die Finanzierung schwierig werden. Zumal neben den Hochbaumaßnahmen, erhebliche Mittel für Straßen und Wege benötigt werden, die für den Bürger vielleicht erstmal wichtiger sind,“ so Ralf Krings.
Der Ansatz, große Projekte, wie beispielsweise die Eishallen, als Public Private Partnership zu realisieren, findet durchaus Anklang bei den beiden Ratsherren. Das PPP Projekte funktionieren, zeigt die Hauptfeuerwache.
Grundsätzlich ist die Auflistung ein erster und guter Schritt. Der „Theorie“ muss nun die Praxis folgen – der Oberbürgermeister und die Verwaltung sind jetzt gefragt den Punkten Leben einzuhauchen um ohne zu große Verzögerungen die politischen Beratungen zu starten, das nötige Personal bereitzustellen und etwas für Krefeld zu erreichen. Dafür reichen die beiden Ratsherren Herrn Meyer gerne die Hand und sind zu einer konstruktiven Debatte bereit und unterstützen gerne – für ein besseres Krefeld.