Ablehnung des Surfparks
22.11.2021 Ablehnung des geplanten Surfparks am Elfrather See
Die beiden Ratsgruppen UWG / WUZ und DIE LINKE sind derzeit die einzigen Gruppierungen im Krefelder Stadtrat, die sich von vornherein gegen den geplanten Surfpark positioniert haben. Die Gründe dafür sind, dass für beide Gruppierungen die Umweltaspekte eine hohe Bedeutung haben. Auch wenn der Projektentwickler immer wieder darstellt, wie ökologisch nachhaltig das Projekt wird, so stellt der Bau eines Surfparks dennoch einen massiven Eingriff in die Natur da und versiegelt massive Flächen. Dazu kommen noch die Umweltbelastungen durch geplante 200.000 Besucher pro Jahr, die nicht mit dem ÖPNV anreisen werden.
Ein weiterer Aspekt bei der Betrachtung ist, dass die Entstehung des Elfrather Sees nach dem Bau der Autobahn 57 durch staatliche Fördermittel vorangetrieben wurde, mit der Prämisse eine kommerzielle Nutzung auszuschließen und ein Naherholungsgebiet für die Krefelder zu schaffen. Auch wenn diese Zweckbindung inzwischen ausgelaufen ist, müssen wir einen ethisch und moralischen Anspruch haben, den Fördergedanken im Sinne aller Krefelder weiterhin Rechnung zu tragen.
Als dritten Aspekt geben die Ratsgruppen an, dass ein Vorteil für die Stadt fast gänzlich ausgeschlossen werden kann. Die Gesellschaftsform ist bislang unbekannt und wird im Endeffekt vermutlich ein Konstrukt, das keine Gewerbesteuer in Krefeld entrichtet. Der Krefelder Einzelhandel und die Gastronomie werden von den vermeintlichen Besucherströmen nicht profitieren – dafür ist der Surfpark zu weit vom Stadtkern entfernt angesiedelt und gastronomische Möglichkeiten befinden sich direkt im Park.
Auch wenn sich Stadt und Projektentwickler dagegen verwehren, dass das Projekt bereits beschlossen wäre, erscheint es doch sehr merkwürdig, wenn der Projektentwickler sein Projekt im Rahmen eines VHS Kurses vorstellen darf und die Stadt auf Nachfragen zu den Gutachten nicht reagiert. Eine offizielle Akteneinsicht in die Gutachten hat die Ratsgruppe UWG / WUZ nun beantragt – Offenheit und Transparenz sehen leider anders aus.
Um all diese Gründe nochmal zu verdeutlichen, haben sich die beiden Ratsgruppen, zusammen mit der Krefelder Untergliederung von attac mit einer Stellungnahme an den Regionalrat in Düsseldorf gewandt, der sich mit der Thematik zur geplanten Änderung des Regionalplanes in einer seiner nächsten Sitzungen beschäftigt. Die Stellungnahme soll verdeutlichen, dass das Thema Surfpark durchaus nicht von allen in Krefeld positiv gesehen wird und gegen den einstigen Fördergedanken des Landes steht. Ein Thema, das im Regionalrat nicht einfach durchgewunken werden sollte, sondern zumindest kritisch betrachtet werden muss.